Industriemontage: Von der Zielsetzung zur laufenden Anlage
Industriemontage, also der Bau einer Anlage zum Einsatz in der Industrie, ist ein vielseitiges technisches Geschäftsfeld, das praktische Auseinandersetzung mit zahlreichen Ingenieursdisziplinen
erfordert, da Industrieanlagen sehr unterschiedlicher Zielsetzung entworfen werden.
Anlagenziele und Bedingungen ihrer Umsetzung
Nach einer genauen Eingrenzung der Aufgaben einer Anlage erfolgt entsprechende Prozess- bzw. Verfahrensentwicklung im Labor. Diese ist Teil einer Machbarkeitsstudie, die klärt, ob technische und rechtliche Randbedingungen eine Realisierung des Objekts erlauben. Dazu gehört auch die Hochrechnung entwickelter Verfahren auf industriellen Maßstab.
Weiterhin wird die Integration des zu montierenden komplexen Systems in seine Umwelt betrachtet. Dieser Schritt erfordert die Konzeptionierung der Zuführung von Ressourcen, etwa Energie und Rohstoffe, des Recycling von Zwischenprodukten und der Abfall Entsorgung.
Ist Realisierbarkeit gegeben, müssen die für die Anlagenaufgaben benötigten technischen Bestandteile des späteren Gesamtsystems in die Planung des Montageprozesses eingearbeitet werden. Während dieser Phase zeichnen sich die Randbedingungen der nachfolgenden Montagesequenz deutlicher ab. Hier fließen auch verschärft Anforderungen des Anlagenbetreibers an den Betriebsalltag ein.
Neben anlagenindividuellen Nebenbedingungen gibt es Herausforderungen für die Montage, die von Projekt zu Projekt in der Industrie nahezu identisch sind. Dazu gehört die Bereitstellung ausreichend vieler Fachkräfte aus den Basisdisziplinen des Ingenieurwesens, insbesondere Energie- und Verfahrenstechnik sowie
Maschinenbau.
Umsetzung der Planung und Systemintegration
Ist der Komplex aus Zielsetzungen und Randbedingungen der Anlagenmontage hinreichend durchdrungen, werden die zielführenden Einzelschritte der Montage skizziert und eingehend miteinander in Beziehung gesetzt. Hat man eine Erfolg versprechende Schrittsequenz identifiziert, können ihre konkrete Umsetzung und der dazu benötigte Maschinen- und Apparatepark festgelegt werden. Dann beginnt man mit der Abarbeitung der Montagesequenz.
Abschließend werden die installierten Anlageneinheiten zusammengeschaltet. Man synchronisiert dann ihre Zusammenarbeit und optimiert schließlich den resultierenden Gesamtprozess, zum Beispiel die Produktion eines Fahrzeugs oder die Synthese eines chemischen Produkts. Synchronisation und besonders Optimierung erfordern permanente Regelung und damit Überwachung.
Abschließend kann die grob eingeschwungene Anlage an den Betreiber übergeben werden, womit ihre Industriemontage endet. Feinjustierung von Ressourcenzufuhr und Abfall Entsorgung kann letztlich nur über einen längeren Zeitraum im Alltag erfolgen.
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