Was verbirgt sich hinter dem Begriff Entwässerung?
Im Unterschied zur Entziehung von Nässe aus Mauern, Kleidern oder auch Schlamm, was als Trocknung bezeichnet wird, steht dieser Begriff für ein zielgerichtetes Ableiten von Wasser über künstlich angelegte Kanäle.
Dabei wieder spricht man von offener (etwa bei Gräben oder Rinnen) oder geschlossener (wie bei Regen- oder Wasserrohren) Entwässerung. Je nach Entwässerungsart und -objekt stehen unterschiedliche Methoden zur Auswahl:
Ableiten des Wassers durch eine Kanalisation
Durch eine Kanalisation wird Brauch-, Regen- oder Schmelzwasser gesammelt und in eine sogenannte Kläranlage abgeleitet. Außer für Wohnhäuser oder Industrieanlagen wird eine Kanalisation oftmals auch für durch eine Ortschaft fließende Gewässer verwendet, um diese unter der Erdoberfläche weiterzuleiten.
Wasserableitung durch die Technik einer Drainage
Um einen Überschuss an Nässe von landwirtschaftlichen Flächen abzuleiten, benutzt man die Technik der sogenannten Drainage, bei welcher überwiegend eine Rohrdrainage angewendet wird. In selteneren Fällen, wie bei Nichtvorhandensein eines freien Abflusses, können hier auch Bohrbrunnen zum Einsatz kommen.
Ebenfalls von Drainage spricht man beim Entzug von Nässe an Bauwerken, an welchen zum Beispiel der Einsatz einer Drainagewand das Übel beheben kann.
Wie funktioniert die Straßenentwässerung?
Außerhalb von Städten oder Gemeinden wird das Oberflächenwasser der Straßen in Entwässerungsgräben aufgefangen, um durch Schächte in Rohrleitungen geführt zu werden.
Die gleiche Aufgabe übernehmen in bebauten Gebieten die Abwasserkanäle (Dohlen) der Straßen, durch welche das Wasser der Kanalisation zugeführt wird. Man unterscheidet bei der Straßenentwässerung zwischen Oberflächenwasser (Regen und Schnee) und Bodenwasser (Grundwasser), wobei das Oberflächenwasser auf befestigter Straße Gefahren durch Aquaplaning oder Eisbildung herbeiführen kann.
Was geschieht bei einer Eindeichung?
Zur Gewinnung von fester Landmasse werden vor dem Festland Deiche errichtet, wobei das Seewasser durch Entwässerungsgräben anschließend wieder zurück in das Meer fließen kann.
Bekannt ist diese Technik in unseren Breiten insbesondere durch die deutschen Bundesländer Schleswig Holstein (das so gewonnene Land heißt hier Koog) sowie Niedersachsen (hier nennt man es Groden) und die benachbarten Niederlande, welche ihr auf diese Weise eingedeichtes Land mit dem Ausdruck Polder bezeichnen.
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